„La reveuse et autres Pieces de viole“ (Die Träumerin und andere Stücke für Viola da gamba) war das Motto des Konzertabends am 10.09.2007 in der Ruprechtskirche, der ältesten Kirche Wiens.

Die vier Musiker, Johanna Valencia und Sissi Mostofi (Viola da Gamba), Hubert Hoffmann (Laute, Theorbe) und Maja Mijatovic (Cembalo) musizierten verschiedene Stücke von französischen Komponisten, die vielfach in Suiten zusammen gestellt waren.

Das Konzert wurde mit einer Suite en Rondeau von Marin Marais (1656-1728) für zwei Violen da Gamba und Basso continuo (hier mit Theorbe und Cembalo) eröffnet. Nach den Pieces de clavecin (Stücke für Cembalo) von Jacques Duphly folgte wieder von Marin Marais eine „Suite en Rondeau“ zusammengestellt aus den Charakterstücken Le doucereux (5. Buch), La Reveuse (4. Buch) und L’Arabesque (4. Buch). In der Sarabande und der Courante (zwei französische Tänze) von Ste. Colombe kamen die samtig-silbrigen Klänge der Solo-Viola-da-gamba sehr gut zur Geltung. Der erste Teil des Konzerts schloss mit dem melancholischen Stück „Tombeau pour Mr. Ste. Colombe“, das Marin Marais anlässlich des Todes seines Lehrers komponiert hatte.

Nach der technisch anspruchsvollen „Troisieme Suite“ aus dem 2. Buch der „Pieces de viole“ von Roland Marais (1685-1750, Sohn von Marin Marais) konnte man den intimen Klängen der 11-chörigen Laute lauschen. Hubert Hoffmann spielte Tanzsätze von den verschiedenen französischen Komponisten Francois Dufaut, Dufresneau, Jaques Gallot, und Pierre Dubut lauschen. Den Höhepunkt und zugleich Abschluss des Konzerts bildete das effektvolle Variationswerk „Les folies“ (Narreteien) von Marin Marais, das von Johanna Valencia und den drei Continuo-Spielern virtuos musiziert wurde, was das Publikum mit „Bravo“-Rufen belohnte. Arabische Anklänge leiteten über in das Zugabenstück, eine Musette in a-Moll von Marin Marais.

Web-Links, Informationen: Karten, Informationen zur Konzertreihe „Alte Musik in St. Ruprecht“: alte.musik(at)aon.at Musiker: Johanna Valencia Johanna.Richard(at)utanet.at Viola da Gamba: de.wikipedia.org