Die Puccini-Oper Manon Lescaut wurde von der Metropolitan Opera New York heute live im HD-Format in die Cineplex-Kinos übertragen - als neuzeitliche Alternative zum Opernbesuch?

Die HD-Übertragung konnte die Inszenierung der Met nicht wettmachen - die Manon war mit einer 47-jährigen besetzt, das Bühnenbild und die Kostüme muteten in schwerstem Barock ziemlich verstaubt an. Im Gegenteil, durch das ständige Schwenken der Kamera und das Hineinzoomen konnte kein Eindruck aus Sicht des Opernbesuchers entstehen; vielmehr wurden die letzten, oft nicht ästhetischen Details der Darsteller offenbart. Leider waren nicht einmal Bild und Ton synchron. So blieb die Qualität der sängerischen Leistung völlig im Schatten des unbefriedigenden optischen und auditiven Eindrucks.

Hier stellt sich vielmehr die Frage, wem die Live-HD-Übertragung von Opernaufführungen als Alternative zum Opernbesuch nützt. Der Kunstgattung Oper sicher nicht.