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Freitag, 28. März 2008
Der Engel und der Teufel - Solorecital von Lorenz Duftschmid lcar, 28.03.08, 12:26,
"L'ange et le diable" – "Der Engel und der Teufel" war das Motto des Solorecitals des österreichischen Gambisten Lorenz Duftschmid im Odeon am 28.03.2008, in dem verschiedene cantable und poetische Charakterstücke von Marin Marais (1656-1728) den virtuosen Stücken Antoine Forquerays gegenübergestellt wurden. In historischen Überlieferungen hieß es, "Marais spielt wie ein Engel, Forqueray wie der Teufel". Lorenz Duftschmid führte mit verbindenden Worten durch das Konzert, wo er die Kompositionen näher erläuterte. Die Stücke Marais' und Forquerays sollen zunächst nur für Solo gedacht gewesen sein, die Stimme für Basso continuo (Generalbass) später ergänzt worden sein. Duftschmid musizierte auswendig – eine Selbstverständlichkeit für Solisten der klassisch-romantischen Musik, in der Alten Musik ist dies noch selten zu erleben. Dadurch gewann die Aufführung an Leichtigkeit und Musikalität, wo man über die vereinzelten Flüchtigkeitsfehler gut hinweghören konnte. Er spielte auf seiner Gambe von Nicolas Bertrand, Paris 1699, einer siebensaitigen Bass Viola da Gamba mit sehr großer Mensur, die aus dem Umkreis von Marais und Forqueray stammt. Den Anfang des Konzertes bildeten die sehr erfrischend musizierten Stücke Marche tartare (Tartarenmarsch) und La tartarine (Die Tartarin), die Marais ein Jahr nach seiner Oper Alcione komponierte. Marais spielte in der Oper von Lully Gambe, möglicherweise musizierte er damals La Reveuse (Die Träumerin) in einer Traumszene. So konnte man sich durch die warmen Klänge von Duftschmids Gambe leicht in einen Traum versetzt fühlen und auch den schönen Melodien der Arabesque lauschen. Le Badinage (Das Gespräch) und das darauffolgende Le Labyrinthe von Marais waren sicherlich die abwechslungsreichsten Stücke. Le Badinage führte den Zuhörer von A-Dur bis Dis-Dur, für die Barockzeit noch eine außergewöhnliche Tonart, und wieder zurück nach A-Dur; durch die Abfolge von raschen, energischen Passagen und träumerischen Elementen war es ein besonderes Hörerlebnis. Le Labyrinthe, als Chaconne komponiert, bildete den virtuosen Kontrast. Forqueray wird oft mit Paganini verglichen, galten doch lange seine technisch anspruchsvollen Stücke als unspielbar. Zunächst wurden Forquerays im italienischen Stil geschriebenen Kompositionen für Cembalo herausgegeben. Duftschmid musizierte drei dieser Stücke und daran anschließend einige Variationen der Folies d'Espagne, die Marais sieben Jahre nach Corellis Follia komponiert hatte. Hier ging das klanglich-musikalische Erlebnis auf die Kosten der Virtuosität und extrem raschen Tempi. Die träumerisch-melancholischen Klänge der Musette sur le reprise de serapion von Marais wurden durch den Ausdruckstanz der Zwillingsschwestern Miriam und Mercedes Vargas Iribar, Mitglieder des Serapions Ensembles, bereichert. Nach dem virtuos gespielten Grand Ballet, schloss das Konzert mit Les voix humaines (Die menschliche Stimme) in einer sehr feinfühligen Interpretation. Hinweise für Gambisten: Werkfolge: Marais: IV/55&59, IV/82&80, IV/87&74; Forqueray La Régente, Chiaconne, La Leclaire; Marais: II/20, IV/28&29, III/13, II/63. Stimmton a=392 Hz. ... comment |
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